Krankenversicherung – offene Fragen

Krankenhaus in Thailand

Die Ankündigung einer Kranken-Pflichtversicherung für alle Langzeit Ausländer, die entweder ein Non Immigrant O-A Visum oder eine Jahresverlängerung ihres O-M Visums haben, hat hohe Wellen geschlagen.

Vor allem aber wirft sie, wie so oft bei solchen drastischen Maßnahmen eine Menge Fragen auf. Bevor wir nun in Panik geraten, sollten wir erst mal abwarten, was tatsächlich am Ende dabei rauskommt, bzw. welche Regeln denn nun genau gelten.

Ich habe mir in der Zwischenzeit mal einige der Krankenversicherungen angeschaut, die von den Behörden auf der Webseite https://longstay.tgia.org genannt werden. Und die kann man eigentlich vergessen.

Was bieten die thailändischen Versicherungen?

Zwar haben einige davon ein Aufnahmealter von bis zu 99 Jahren aber zu welchen Preisen?

Die Versicherungen sind auch nur auf die neuen Vorschriften zugeschnitten und bieten nur eine Abdeckung von bis zu 400.000 Baht für stationäre Behandlung und/oder 40.000 Baht für ambulante Behandlung.

Jeder, der schon mal in einem der privaten Krankenhäuser gelegen hat, weiß, das dort die 400.000 Baht schon nach 3-4 Tagen oder einer einzigen Operation verbraucht sind.

Kommen wir zu den Preisen…

In meiner Altersklasse, 56 -60 Jahre, komme ich auf einen Monatsbeitrag von knapp 4500 Baht oder ca. 125 Euro. Falls jemand zwischen 71 und 75 Jahren diese Versicherung abschließen will, zahlt er schon knapp 9000 Baht, oder 250 Euro im Monat.

Das ist viel zu viel, bei „nur“ 400.000 Baht maximaler Leistung im Krankheitsfall.

Was ist mit den ausländischen Versicherungen

Inwieweit bereits im Heimatland abgeschlossene Versicherungen akzeptiert werden, soll noch geklärt werden. Meine kostet nur 26 Euro im Monat und bietet unlimitierte Leistung für stationäre Behandlung im Krankheitsfall. Allerdings kann man die auch nur für max. 1 Jahr abschließen und das auch nur für Mitglieder der TKK.

Eine gute und immer noch preiswerte Alternative wäre auch die Auslandskrankenversicherung der Hanse Merkur, die für 59 Euro (bis zu 65 Jahren) im Monat so ziemlich alles abdeckt, was passieren kann. Und die kann man für bis zu 5 Jahre abschließen.

Ein Nachteil dieser zeitlich begrenzten Versicherungen ist die Tatsache, dass sie immer nur für akute Fälle gelten und einen bestehenden Wohnsitz in Deutschland voraussetzen.

Auslands-Krankenversicherung

bis zu 5 Jahre ab 59 Euro/Monat

bei der HanseMerkur

Aber es gibt natürlich auch noch weitere internationale Krankenversicherungen. Allerdings haben die meisten davon ein maximales Aufnahmealter von 65 Jahren. Man muß sie also rechtzeitig abschließen, damit sie auch in höherem Alter noch gültig sind.

Für wen genau soll die Vorschrift gelten?

Die Krankenversicherung soll Pflicht werden für alle Ausländer, die entweder ein Jahresvisum (Non Immigrant O-A) beim Konsulat oder Botschaft im Heimatland beantragen wollen oder alle diejenigen, die ihr Visum bei der Immigration in Thailand auf ein Jahr verlängern wollen.

Zwischenzeitlich gab es auch Gerüchte, dass die neue Regel ausschließlich nur für das Non Immigrant O-A Visum gelten würde. Rentner, die „nur“ ihr altes Non Immigrant O-M Visum auf ein weiteres Jahr verlängern wollen, wären damit fein raus.

Ich glaube das aber nicht und halte das wieder mal für eine fehlerhafte Auslegung und Übersetzung.

Ab wann gelten die neuen Regeln?

Laut meinen Informationen, soll die neue Regelung ab Juli 2019 in Kraft treten.

Der Todesstoß für das Jahresvisum für viele Rentner?

Ich kenne persönlich einige Rentner, die in Thailand leben und Mühe haben, die 800.000 Baht Deposit auf dem Konto zu haben, um jährlich ihr Jahresvisum zu verlängern.

Für eine Krankenversicherung sind sie meist zu alt (jenseits der 70) oder haben Krankheiten, die eine Aufnahme in eine Versicherung unmöglich machen.

Eine strickte Umsetzung der vorgesehenen Regeln, würde sicherlich das Ende für deren Aufenthalt in Thailand bedeuten.

Warum macht Thailand sowas?

Weil in den letzten Jahren viele Ausländer ihre Krankenhausrechnung in Thailand nicht bezahlen konnten und so die Krankenhäuser bzw. der Staat auf den Kosten sitzen bleibt.

Laut Angaben der Behörden ist von ca. 300 Millionen Baht an offenen Rechnungen die Rede.

Vorläufiges Fazit

Ich bin auch dafür, das in Thailand lebende Ausländer eine Krankenversicherung haben sollten. Allerdings sollte sie auch bezahlbar sein. Die angebotene Policen mit nur 400.000 Baht Deckungssumme, sind für mein Empfinden viel zu teuer.

Ich werde die Entwicklung weiter beobachten und ggf. hier ein Update posten.

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